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Biologie
GRUNDLAGENFACH / SCHWERPUNKTFACH / ERGÄNZUNGSFACH
1. Bildungsziele
Der Biologieunterricht weckt das Interesse und Verständnis für die belebte Natur. Im Umgang mit Lebewesen und ihren wechselseitigen Beziehungen werden Neugier und Entdeckerfreude gefördert.
Das Kennenlernen einzelner Organismen vermittelt Einsicht in ihre Komplexität, aber auch in ihre Schönheit und Formenfülle. Die Untersuchung von Lebensgemeinschaften führt dazu, die Zusammenhänge in der Natur zu erfassen und die Auswirkungen menschlicher Eingriffe zu beurteilen.
Durch eine fragend-experimentelle Annäherung an die Natur unter Einbezug der historischen Erkenntnisse der Biologie lernen Schülerinnen und Schüler, analog, vernetzt und kritisch zu denken. Dabei soll auch das Verständnis für interdisziplinäre Zusammenarbeit und für Arbeit im Team entwickelt werden. Möglichkeiten und Grenzen der wissenschaftlichen Forschung werden dargelegt.
Zusätzlich zur klassischen Biologie werden auch die neuen biologischen Technologien sowie deren Bedeutung und Problematik für die Natur und die menschliche Gesellschaft aufgezeigt.
Der Biologieunterricht leistet einen Beitrag zur persönlichen Sinnsuche im Leben und vermittelt Orientierungshilfen zur Gesunderhaltung von Mensch und Mitwelt.
Über die Beschäftigung mit biologischen Inhalten werden Schülerinnen und Schüler zum Staunen und zur Ehrfurcht vor dem Leben und zu einem verantwortungsbewussten Verhalten der Natur gegenüber geführt.
Neben dem Beitrag zur Allgemeinbildung werden Grundlagen für eine naturwissenschaftliche oder medizinische Ausbildung an der Hochschule gelegt.
2. Richtziele
Grundkenntnisse
- Vielfalt der Organismen (inklusive Formenkenntnis)
- Merkmale des Lebendigen (zellulärer und molekularer Aufbau, Stoffwechsel, Wachstum, Fortpflanzung, Entwicklung, Regelung und Steuerung, Vererbung, Verhalten)
- Entwicklungsgeschichte der Lebewesen (Evolution)
- Natur als vernetztes System (Ökologie)
Grundfertigkeiten
- biologische Zustände und Prozesse entdecken, beobachten und dokumentieren
- Unterscheidungs- und Ordnungskriterien anwenden
- Verwendung technischer Hilfsmittel beherrschen
- Arbeitshypothesen entwickeln und prüfen
- Experimente planen, durchführen, protokollieren, sprachlich und grafisch darstellen
- Aussagen kritisch prüfen und werten, sich ein Urteil bilden, Methodenkritik üben
- einfache wissenschaftliche Texte verstehen
- Modelle als Denkhilfen einsetzen
- über Diskussionsfähigkeit verfügen in Bezug auf allgemeine menschliche Probleme (z.B. Ernährung, Sexualität, Krankheit, Alter, Tod, Sucht, Lebensgestaltung, Biotechnologie, Fortpflanzungstechnologie, Gentechnik)
Grundhaltungen
- Aneignung von ethisch verantwortbarem Handeln, welches politische und wirtschaftliche Entscheidungsvorgänge beeinflusst
- Erkennen der Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung alter und neuer Techniken und deren Einbezug in die persönlichen und gesellschaftlichen Entscheidungen
- Gesunderhaltung von Mensch und Mitwelt
- Respekt vor dem Leben, im Bewusstsein, dass der Mensch ein Teil der Natur ist
- Sinnfindung und Gestaltung des persönlichen Lebens in Eigenverantwortung
3. Grobziele
GRUNDLAGENFACH
Ziele 1. und 2. Klasse
Die Schülerinnen und Schüler werden vertraut mit der naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweise.
Sie befassen sich mit der funktionellen Anatomie und Morphologie von Lebewesen auf der Stufe von Zelle, Gewebe, Organ und Organismus.
Sie erhalten Einblick in die Vielfalt insbesondere einheimischer Pflanzen und Tiere und in die biologische Systematik.
Sie lernen die verschiedenen Möglichkeiten der Fortpflanzung kennen und verstehen und setzen sich mit Aspekten der menschlichen Fortpflanzung und Sexualität auseinander.
Zusätzlich werden ihnen Kenntnisse in propädeutischer Chemie als Grundlage für den Biologieunterricht vermittelt.
Die Schülerinnen und Schüler erkennen und verstehen die Abhängigkeit der Lebewesen voneinander und von ihrer Umwelt. Sie wissen um die Bedeutung einer vielfältigen Umwelt und lernen die Folgen von Eingriffen in vernetzte Systeme abschätzen.
Sie erhalten Einblick in den Bau und die grundlegenden Funktionen einzelner Organsysteme des Menschen und anderer Wirbeltiere. Sie können daraus Folgerungen für die Wertschätzung und Gesunderhaltung des eigenen Körpers ziehen.
Sie kennen und begreifen den Ablauf und die Bedeutung von Stoffwechselvorgängen.
In Freilanduntersuchungen und praktischen Experimenten üben sie biologische Arbeitsmethoden wie Mikroskopieren, Beobachten, Zeichnen, Beschreiben, Protokollieren, Vergleichen.
Inhalte 1. und 2. Klasse
- Beobachtungstechnik, systematischer Vergleich, Fragetechnik, Planung, Durchführung und Auswertung von Experimenten
- Anatomie und Physiologie ausgewählter Organismen: Zelle, Gewebe, Organ; Aufnahme, Transport und Umwandlung von Stoffen; Anpassungen
- Cytologie: Aufbau und Funktion der Zelle
- Systematik: Exemplarische Kenntnisse von Vertretern verschiedener Organisationsformen, Artbegriff, systematische Ordnungsprinzipien
- Fortpflanzung: Mitose und Meiose als Grundlage der Fortpflanzung, Fortpflanzungsvorgänge bei verschiedenen Lebewesen und beim Menschen, gesellschaftliche Problemkreise wie AIDS, Homosexualität, genetische Betrachtungen
- propädeutische Chemie: Gemische und reine Stoffe, Elemente, chemische Bindungen, Periodensystem, Ionen und Salze, Säuren und Basen, Oxydation und Reduktion, Kohlenstoff und ausgewählte organische Verbindungen
- Ökologie: Ökologische Grundbegriffe, Nahrungsketten, Energiefluss, Stoffkreisläufe, Fliessgleichgewichte, Populationsdynamik, Regulation der Bestandesdichte, Bevölkerungs-, Mitwelt- und Energieproblematik in Industrie-, Drittwelt- und Schwellenländern, Eingriffe, Sonderstellung und Verantwortung des Menschen
- Anatomie und Physiologie des Menschen und der Wirbeltiere: Ernährung, Atmung, Transport, Ausscheidung, Bewegung, Sinnesorgane
- Stoffwechsel: Fotosynthese, Gärung, Zellatmung
Ziele 3. Klasse
Die Schülerinnen und Schüler begreifen die Vielfalt der Lebewesen als entwicklungsgeschichtlichen Prozess. Sie kennen Indizien für die Annahme der gemeinsamen Abstammung der Lebewesen. Bei der Auseinandersetzung mit verschiedenen Evolutionstheorien soll ihr kritisches Denken gefördert werden.
Sie erfassen und verstehen die Abläufe der ontogenetischen Entwicklung ausgewählter Lebewesen.
Sie erhalten Einblick in die Formen der Weitergabe von Erbinformation in und zwischen Lebewesen. Sie sind fähig, genetische Vorgänge mittels mathematischer Methoden zu erfassen und zu erklären.
Sie kennen Bau und Veränderlichkeit der Erbsubstanz sowie das Prinzip der Umsetzung der genetischen Information in Merkmale.
Sie erwerben Kenntnisse über die Mechanismen der Regelung und Steuerung von Lebewesen.
Sie wissen um verschiedene Formen des Verhaltens und den Einfluss von inneren und äusseren Faktoren auf das Verhalten
Inhalte 3. Klasse
- Evolution: Historische Entwicklung der Evolutionstheorien, Faktoren und Mechanismen der Evolution, Indizien für die Evolution, Hypothesen über den Ursprung des Lebens
- Embryonalentwicklung: Amphibien, andere Wirbeltiere, Mensch, Insekten
- Genetik: Mendelsche Regeln, Chromosomentheorie der Vererbung, Humangenetik
- Molekulargenetik: DNA, RNA, Replikation, Transkription, Translation, Eiweisse, Enzyme
- Nervensystem, Hormonsystem: Grundlagen
- Verhalten: Grundlagen
SCHWERPUNKTFACH
Ziele 3. und 4. Klasse
Die Schülerinnen und Schüler begreifen die Vielfalt der Lebewesen als entwicklungsgeschichtlichen Prozess. Sie kennen Indizien für die Annahme der gemeinsamen Abstammung der Lebewesen. Bei der Auseinandersetzung mit verschiedenen Evolutionstheorien soll ihr kritisches Denken gefördert werden.
Sie kennen und verstehen die Abläufe der ontogenetischen Entwicklung ausgewählter Lebewesen und befassen sich mit aktuellen Problemen der Fortpflanzung.
Sie erhalten Einblick in die Formen der Weitergabe von Erbinformation in und zwischen Lebewesen. Sie sind fähig, genetische Vorgänge mittels mathematischer Methoden zu erfassen und zu erklären. In Experimenten üben sie naturwissenschaftliche Arbeitsweisen und lernen, Beobachtungen in Modelle umzusetzen. Sie setzen sich mit aktuellen Problemen der Genetik auseinander.
Sie kennen Bau und Veränderlichkeit der Erbsubstanz sowie das Prinzip der Umsetzung der genetischen Information in Merkmale.
Sie lernen neue biologische Technologien kennen und ihre Chancen und Risiken abzuschätzen.
Sie erhalten Einblick in die genetischen und biochemischen Grundlagen der Immunbiologie und beurteilen ihre Bedeutung für den Menschen und die menschliche Gesellschaft.
Sie erwerben Kenntnisse über die Mechanismen der Regelung und Steuerung von Lebewesen. Sie befassen sich mit aktuellen Themen aus diesem Gebiet.
Sie wissen um die Grundbegriffe der Verhaltenslehre, die verschiedenen Arten von Verhaltensformen und deren Ursachen. In ausgewählten Versuchen lernen sie die Arbeitsmethoden der Verhaltensforschung kennen und anwenden. Sie beurteilen die Übertragung von Resultaten der Verhaltensforschung auf das menschliche Verhalten.
Sie erhalten Einblick in aktuelle Problemkreise aus der biologischen Forschung. Sie befassen sich mit biologisch-philosophischen und erkenntnistheoretischen Fragestellungen. Sie setzen sich kritisch mit der Verantwortung der Forschenden auseinander. Sie lernen, mit wissenschaftlicher Literatur umzugehen, und werden auf die Arbeitsweisen der Hochschule vorbereitet.
Sie erkennen die Bedeutung interdisziplinären Arbeitens und erarbeiten im Rahmen eines biochemischen Praktikums zusammen mit dem Parallelfach Chemie (Team-Teaching) spezielle Kenntnisse in Biochemie.
Inhalte 3. und 4. Klasse
- Evolution: Historische Entwicklung der Evolutionstheorien, Faktoren und Mechanismen der Evolution, Indizien für die Evolution, Theorien über den Ursprung des Lebens, kritische Auseinandersetzung mit Evolutionstheorien
- Embryonalentwicklung: Grundlegende Abläufe bei Amphibien, Spezialisationen bei Wirbeltieren, Mensch, Insekten, Pflanzen, beeinflussende Faktoren, Reproduktionstechnologie
- Genetik: Praktikum, Mendelsche Regeln, Chromosomentheorie der Vererbung, Humangenetik, Populationsgenetik
- Molekulargenetik: DNA, RNA, Replikation, Transkription, Translation, Eiweisse, Enzyme
- Biotechnologie, Gentechnologie
- Immunbiologie: Antigen, Antikörper, Immunreaktionen und ihre Anwendungen
- Nervensystem und Hormonsystem: Anatomie und Physiologie, Lernen, Krankheiten, Sucht, Drogen, Doping
- Verhalten: Grundbegriffe, Formen, beeinflussende Faktoren, eigene Experimente, Humanethologie
- aktuelle Probleme aus der biologischen Forschung
Projektunterricht Biologie und Chemie: Ausgewählte Themen z.B. Stoffwechsel, Zellatmung, Gärung, Fotosynthese, Mikrobiologie, organische Stoffe, Biotechnologie, Gentechnologie, Immunbiologie, Farben, Mitweltökologie, Bevölkerungs-, Umwelt-, Energieproblematik
ERGÄNZUNGSFACH
Ziele 4. Klasse
Das Ergänzungsfach bietet den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, ausgewählte Inhalte vertiefter und detaillierter zu erarbeiten, als dies im Grundlagenfach möglich ist. Zudem können im Ergänzungsfach Themen zum Unterrichtsgegenstand gemacht werden, welche durch das Grundlagenfach nicht abgedeckt sind.
Die Schülerinnen und Schüler üben sich in naturwissenschaftlicher Arbeitsweise, indem sie Experimente durchführen und Beobachtungen und Ergebnisse in Modelle umzusetzen lernen. Durch Projekte wiederum wird das eigenständige Arbeiten gefördert.
Die Lernenden erhalten Einblick in aktuelle Problemkreise aus der biologischen Forschung und setzen sich kritisch mit der Verantwortung des Forschenden auseinander. Sie lernen, mit wissenschaftlicher Literatur umzugehen, und werden auf die Arbeitsweisen der Hochschule vorbereitet. Zudem befassen sie sich mit biologisch-philosophischen und erkenntnistheoretischen Fragestellungen.
Auf diese Art eignen sich die Schüler und Schülerinnen eine fundierte biologische Betrachtungs- und Arbeitsweise an, welche für viele Studien- und Forschungsgebiete wichtig ist.
Inhalte 4. Klasse
Ausgewählte Themen aus folgenden Bereichen:
- Genetik: Praktikum
- Biotechnologie, Gentechnologie: aktuelle Beispiele
- Immunbiologie: Antigen, Antikörper, Immunreaktionen und ihre Anwendungen
- Nerven- und Hormonsystem: Gehirn, Sinnesorgane, Krankheiten, Lernen, Sucht, Drogen, Doping
- Verhalten: Formen, beeinflussende Faktoren, Humanethologie, eigene Experimente
- Mikrobiologie: Grundlagen und Praktikum
- Physiologie: Funktion von Geweben, Organen, Organsystemen
- Stoffwechsel: Energiestoffwechsel, Enzyme
- aktuelle Probleme aus der biologischen Forschung